OV Staufen-Münstertal: Humuszertifikate für gute Böden – ein aktiver Beitrag zur CO2 Reduzierung in der Landwirtschaft

Zu diesem Thema hatte der Ortsverband Staufen-Münstertal anläßlich eines Bürgergesprächs die beiden Vorstandsmitglieder Michael Schwegler und Stephen Schrempp des Staufener Vereins CO2-Land e.V. eingeladen.
Von der Gesamtfläche Deutschlands werden 50,6% landwirtschaftlich genutzt; bei den gesamten Treibhausgasemissionen (THG) hat der Agrarsektor einen Anteil von 7,4%. Die Anreicherung von organischem Kohlenstoff in Ackerböden in Form von gezieltem Humusaufbau kann einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Derzeit werden die Böden eher „gestresst“ als verbessert.

Nicht alle in der Landwirtschaft entstehenden THG können vermieden werden, jedoch in messbarem Umfang kompensiert werden. Humus wird gebildet, indem organischer Kohlenstoff in Form von abgestorbenen Pflanzenresten von Tieren und Mikroorganismen in den Boden eingearbeitet und umgewandelt werden. Dadurch verbessern sich Bodenfruchtbarkeit, Wasserspeicherfähigkeit und auch der Ertrag. Humusaufbau hat also gleichzeitig positive Wirkungen auf die Klimaanpassung. Der Verein CO2 – Land e.V. schätzt das Kompensationspotenzial auf 7 Mio t CO2 pro Jahr.

Zur Nutzung dieses Potenzials bietet der Verein ein Bündel von langfristigen unterstützenden Maßnahmen zum Humusaufbau an – Bodenanalysen, verbesserte Fruchtfolgen, Untersaaten, organische Düngung, Einbringung von Bodenhilfsstoffen und Nutzungsänderung. Die teilnehmenden landwirtschaftlichen Betriebe erhalten für ihre CO2 „Speicherleistung“ eine jährliche Vergütung und am Ende des mehrjährigen Humusaufbaus eine Schlußzahlung nach gemessener Leistung.

Finanziert werden die Zahlungen durch den Verkauf von CO2 – Zertifikaten im CO2 Emissionshandel. Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen können diese Zertifikate erwerben.

Im Rahmen der Diskussion wurden zahlreiche Fragen zu Messmethoden, Aufwand und Ertrag sowie positiven Nebenwirkungen angesprochen.

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