Mielich: Erdbebenrisiko durch Geothermieanlagen im Oberrheingraben

Bärbl MielichPressemitteilung – MdL Mielich: Risiken dieser viel versprechenden, umweltfreundlichen Energiequelle dürfen nicht unterschätzt werden

Das Tiefengeothermievorhaben der Badenova in der Nähe von Breisach-Oberrimsingen wirft Fragen nach den Risiken auf, die der Bau und der Betrieb einer solchen Anlage zur Folgen haben können. Mittels einer parlamentarischen Initiative verlangt die Grüne Landtagsabgeordnete Bärbl Mielich von der Landesregierung Antworten auf entsprechende Fragen. Unter anderem will sie wissen, wie die Landesregierung das Erdbebenrisiko durch den Betrieb von Geothermieanlagen im Oberrheingraben beurteilt und in welcher Anzahl und Stärke, abhängig von den unterschiedlichen technischen Verfahren, Erdbeben auftreten können. Der Antrag enthält auch Fragen zu Schadenshaftung und inwieweit die Bevölkerung im Schadensfall der Beweislast enthoben und diese dem Bertreiber auferlegt werden kann.

„Geothermie ist eine viel versprechende alternative Energiequelle, mit hohem Potential als Ersatz für fossile Energieträger und für die gefährliche Atomenergie. Die Ereignisse von Basel und Staufen haben aber deutlich gezeigt, dass auch diese neue Technologie ganz unterschiedliche Risken birgt, die nicht unterschätzt werden dürften“, erklärt Bärbl Mielich. „Der Standort für das geplante Tiefengeothermiekraftwerk der Badenova liegt nur wenige Kilometer von dem nur unzureichend gegen Erdbeben gesicherten Atomkraftwerk Fessenheim entfernt. Deshalb ist eine umfassende seismische Risikoanalyse im Vorfeld unverzichtbar.“

Nach Angaben aus dem Energieatlas Südlicher Oberrhein liegt das technisch nutzbare Energiepotential zur Wärmeerzeugung im Oberrheingraben bei rund 580 000 GWh/a. Dabei wird davon ausgegangen, dass etwa ein Drittel über hydrothermale Quellen und zwei Drittel über Hot-Dry-Rock-Verfahren (HDR) nutzbar gemachter werden könnten. Der Anteil der oberflächennahen Energie wird auf unter 1 % des Gesamtpotenzials beziffert, das technisch nutzbare hydro-geothermale Potenzial zur Stromerzeugung auf 560 000 GWh/a geschätzt. Die Anwendung dieser Technik habe aber in Basel zu mehreren relativ starken Erdstößen mit Gebäudeschäden in Höhe von 9 Millionen Franken geführt, so die grüne Abgeordnete. Eine Risikoanalyse habe ergeben, dass der Standort Basel unter dem Aspekt des seismischen Risikos für diese Anlage ungünstig sei und bei einem weiteren Ausbau und der Nutzung der Anlage mit Erdbeben gerechnet werden müsse, die die Stärke des Bebens vom Dezember 2006 erreichen oder auch übersteigen können.

„Es gilt genau abzuwägen zwischen der wünschenswerten Nutzung von umweltfreundlichen Energiepotentialen und den Risiken die diese mit sich bringt. Dazu sind umfangreiche Untersuchungen und Analysen notwendig, deren Ergebnisse öffentlich unter Beteiligung der Bevölkerung diskutiert werden müssen.“

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