Landtagswahl 2026

Nadyne Saint-Cast und Daniela Evers erneut als Direktkandidatinnen nominiert

Unsere beiden amtierenden Landtagsabgeordneten wurden am Samstag von den Mitgliedern mit Wohnsitz in den jeweiligen Wahlkreisen in der Mensa der Freiburger Hebelschule erneut als Kandidatinnen für die beiden Freiburger Wahlkreise zur Landtagswahl 2026 aufgestellt. Ersatzkandidaten werden die beiden Freiburger Stadträte Passar Bamerni (Wahlkreis Freiburg II) und Hannes Wagner (Freiburg I) sein.

Am Vormittag versammelten sich zunächst die Mitglieder im Wahlkreis Freiburg II, der sich aus den westlichen Freiburger Stadtteilen sowie den Gemeinden Gottenheim, March, Schallstadt und Umkirch zusammensetzt. Hier stellte sich Nadyne Saint-Cast als einzige Bewerberin zur Wahl, die bei der letzten Landtagswahl erstmals für diesen Wahlkreis in den Landtag einzog. Sie erhielt 88 Prozent der 58 abgegebenen Stimmen.

„Landespolitik lässt das Land funktionieren und gibt den Bürger*innen die Sicherheit, ihr Leben zu gestalten“ eröffnete Saint-Cast ihre Bewerbungsrede und stellte die Bildungspolitik in den Mittelpunkt. „Bildung ist wichtig für den sozialen Zusammenhang und die eigene Unabhängigkeit. Dabei ist es besonders wichtig, allen die gleichen Chancen zu geben.“ Weitere Themen, die in der anschließenden Fragerunde vertieft wurden, Kindergesundheit, Demokratie und Medienbildung, sowie die wirtschaftlichen Entwicklungschancen des Landes Baden-Württemberg unter den aktuellen globalen Bedingungen. Beim Thema Migration betonte Nadyne Saint-Cast die Notwendigkeit, Verfahren zur Einwanderung zu vereinfachen und ein Stopp von Abschiebungen von arbeitenden Personen durchzusetzen. Mit Ausblick auf die Landtagswahlen 2026 formulierte Nadyne Saint-Cast ihren Willen, in Freiburg und im Land mit den Grünen auf Platz 1 zu gelangen. Mit Cem Özdemir seien die Chancen gut, ein gutes Ergebnis zu erreichen. „Cem ist für das Amt des Ministerpräsidenten hervorragend geeignet.“

Als Ersatzkandidat stellte sich der Freiburger Stadtrat Passar Bamerni vor. In seiner Rede ging er anhand seines persönlichen Lebenslaufes auf die Lage von Stadtteilen wie Weingarten ein, in dem er sich im Bürgerverein und als Stadtrat einsetzt. Die Lücke zwischen grünen Zielen und Menschen aus benachteiligten sozialen Verhältnissen ließe sich gut mit dem Modell der Bedürfnispyramide erklären. Erst wenn die grundlegenden Bedürfnisse bedient sind, kann man überhaupt sich für allgemeine Güter wie Klimaschutz oder Umwelt -und Sozialpolitik einsetzen. Er wurde ebenfalls ohne Gegenkandidatur mit 44 von 47 Stimmen nominiert.

Am Nachmittag waren dann die Mitglieder aus dem Wahlkreis Freiburg I an der Reihe, welcher neben den östlichen Freiburger Stadtteilen, die Gemeinden im Glottertal, Dreisamtal und Hochschwarzwald des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald sowie den nördlichen Teil des Landkreises Waldshut umfasst. Hier kandidierte ebenfalls die amtierende Landtagsabgeordnete Daniela Evers als einzige Bewerberin und wurde einstimmig von den 43 stimmberechtigten Mitgliedern gewählt.

Evers begann ihre Rede mit einem Rückblick auf die beginnende Corona-Zeit, die damals mit der Nominierung für die Landtagswahl 2021 zusammenfiel. Verunsicherung und Veränderungen in der Gesellschaft seien bis heute spürbar. Sie sprach verschiedene Themenfelder an, in denen die grün geführte Landesregierung und die Fraktion die richtigen Antworten gegeben hätten – so habe sich in der Krise die interregionale und internationale Zusammenarbeit etwa mit Frankreich sehr bewährt. Südbaden als Gesundheitsregion ausbauen, ist ein wichtiger Ansatz für die Zukunft. Auch wurde die Kinder- und Jugendpsychiatrie deutlich verbessert. Die Gesundheitspolitik und die Pflege sieht Daniela Evers als wichtiges Zukunftsthema in Stadt und Land, weswegen sie hier einen besonderen Schwerpunkt setzen möchte. Sie erinnerte dann an den Angriff auf die Ukraine und die Folgen für die Bevölkerung dort. Sie wies auf die große Herausforderung hin, die Fluchtbewegungen auch hier im Land für Kommunen und Kreise bedeuten, aber betonte auch die Chancen der Zuwanderung. Herausforderungen beträfen oft generelle Problembereiche wie Wohnungsbau und Kinderbetreuungsplätze. Dies seien zentrale soziale Fragen, die vom Land durch gezielte Maßnahmen angegangen werden. Sorgen machte sie sich um die gesellschaftliche Spaltung durch die multiplen Krisen. „Als rechtspolitische Sprecherin ist es mir wichtig, den Kampf gegen Extremismus weiter zu stärken und die Justiz resilient zu machen. Der Rechtsstaat wird immer zuerst von Extremisten angegriffen.“ Es gelte Justiz zu stärken und vor Angriffen zu schützen. Auch dürfe der Klimaschutz nicht aus dem Blick geraten. „Der Klimawandel ist nicht ausgesetzt durch alle die anderen Krisen.“ Weitere Themen waren Tourismus, der ländliche Raum (Mobilität, Ärztemangel) und der Zusammenhalt der Gesellschaft. In der Fragerunde ging es um Geld und Finanzierung für Kommunen, Sprachförderung für Kinder sowie die Stärkung des ländlichen Raums und den IDP und Beförderungspraxis-Untersuchungsausschuss.

Als Bewerber für die Ersatzkandidatur ging Hannes Wagner in seiner Rede auf die Mobilität und die Verkehrswende ein. Die Finanzlage und zusätzliche Kosten des laufenden Betriebs hemmen zurzeit die Verkehrswende. Wichtig ist etwa der weitere Netzausbau im Land. In der Fragerunde wurde nach der Kampagne und Strategie im bevorstehenden Landtagswahlkampf gefragt. Mobilitäts- Gesundheits- und Sozialpolitik stehen dabei für ihn im Mittelpunkt. „Im Wahlkampf wird es wichtig, sein unsere Themen abzubilden und auch wieder meinungsbildend und nicht nur meinungsabbildend zu sein“, so Wagner abschließend. Er erhielt 39 der 41 abgegebenen Stimmen.

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