Sitzung der Kontrollkommission – Störfälle in Fessenheim

                                                                               19. 02.2010

 Sehr geehrte Frau Störr-Ritter,      

 im Atomkraftwerk Fessenheim haben sich in den letzten Monaten zwei Störfälle ereignet, die erneut Anlass zur Besorgnis hinsichtlich des Zustandes des Atomkraftwerks geben und über deren Ursachen und Hintergründe es noch Informationen bedarf.

 Wir bitten Sie deshalb bei der in Kürze anstehenden Sitzung der Kontrollkommission die beiden unten aufgeführten Zwischenfälle anzusprechen und auf Informationen und Aufklärung zu dringen.

  1.  Ende Oktober war bekannt geworden, dass aus einem Leck in einer Treibstoffleitung zur Versorgung der Notstromaggregate größere Mengen an Dieselöl ausgetreten waren und zu einer Verunreinigung des Grundwassers geführt hatten. Aus der Antwort des Umweltministeriums auf eine Anfrage der Landtagsabgeordneten Bärbl Mielich geht hervor, dass nicht geklärt ist ob es sich um eine oder mehrer lecke Stellen handelt und wo diese sich befinden.Weiter ist nicht bekannt, ob die Leitung mittlerweile stillgelegt ist und ob bzw. wie die Treibstoffversorgung der Notstromaggregate beim Eintritt eines Störfalls erfolgt und wie diese bei einem Totalabriss der Treibstoffleitung gesichert ist. Unklar ist auch warum bei der Kontrolle im September das Leck oder evtl. Korrosionsschäden nicht entdeckt wurden
  2.  Am 27. Dezember 2009 hatte sich ein weiterer schwerwiegender Zwischenfall ereignet. Beim Wiederanfahren von Block 2 des Atomkraftwerks Fessenheim waren Pflanzenreste in das Kühlsystem gelangt und hatten dieses teilweise verstopft. Glücklicherweise hatte die reduzierte Durchsatzleistung ausgereicht, um in ausreichendem Maße Wärme abzuführen. Hier gilt es zu klären, wie es passieren konnte, dass ein Trommelsieb aus einer Verankerung gesprungen und größere Mengen Pflanzenreste in den Kühlkreislauf gelangen konnten.
  3.   Im Atomkraftwerk Fessenheim gibt es Probleme mit Dampferzeugern. Vibrierende Röhren stellen ein gewisses Sicherheitsrisiko dar, da es leicht zu Leckagen kommen kann.  Bereits im März 2008 war Radioaktivität durch ein Leck in den Sekundärkreislauf gelangt.

Auch hier besteht erheblicher Klärungsbedarf wie das Problem gelöst werden soll und ob die Dampferzeuger ausgetauscht werden sollen.

  Für Ihre Bemühungen sehr herzlichen Dank

 Mit freundlichen Grüßen

 Dr. Martin Richter

Artikel kommentieren

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.