Pressemitteilung

Für eine dialogorientierte und gesunde Tourismuswirtschaft! Mit Windkraft im Hochschwarzwald für eine lebenswerte Zukunft!

Pressemitteilung der Kreisverbände Breisgau-Hochschwarzwald & Freiburg von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu dem Artikel der Badischen Zeitung „Für Windkraft demonstrieren“:

Am Freitag, den 29.10.2021 fand im Kurhaus in Schluchsee eine Informationsveranstaltung zum Thema „Stoppt den Windrad-Ausbau im Schwarzwald“ unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Eingeladen hatte die Landschafts- und Naturschutzinitiative Schwarzwald e.V. (LANA) und die Hochschwarzwald Tourismus GmbH. Als Gastredner trat Herr Dr. Martin Herrenknecht, Gründer des Bohrunternehmens Herrenknecht AG auf.

Windkraft spielt  für die zukunftsfähige Energieversorgung eine zentrale Rolle. Ohne deutschlandweiten Ausbau der Windkraft ist die Energiewende nicht umsetzbar. Hierfür ist insbesondere die lokale Produktion von Strom wichtig. In vielen Regionen des Schwarzwalds gibt es windreiche Standorte. Hier kann regional Strom erzeugt werden, der unsere Region zukunftsfähig macht.

Einzelinteressen stellen sich hierbei leider immer wieder gegen das Allgemeinwohl. So auch diejenigen von Herr Dr. Martin Herrenknecht: der Gründer der Herrenknecht AG, die im großen Stile Bohrprojekte für u. a. Atomkraftwerke und zur Deponierung von Atommüll umsetzt und zudem einen einzigartigen Bohrer entwickelt hat, um Kabel aus dem Norden Deutschlands in den Süden zu verlegen. Die Vermutung liegt nah, dass aus wirtschaftlichen Erwägungen versucht wird, die lokale Energiewende zu verhindern und das, obwohl der lokal erzeugte Strom für die Bevölkerung günstiger ist als aus Norddeutschland importierter Strom. Wie Winfried Kretschmann auch zuletzt sagte, darf ein Gelingen der Energiewende nicht von bundesweit vernetzten Lobbyisten oder Einzelpersonen abhängig sein.

Richtet man den Blick in Regionen wie den Thüringer Wald, den Frankenwald oder den Harz wird einem schnell klar, wohin sich, zum Großteil aus Fichten-Monokulturen bestehenden Waldlandschaften durch den Klimawandel und die damit einhergehenden Borkenkäferkalamitäten hin entwickelt. Tote Bäume und ganze abgestorbene Bergrücken prägen in diesen Regionen das Landschaftsbild. Jeder Schritt, der sich gegen den Klimawandel richtet, und dazu gehört als Zugpferd der Energiewende die Windkraft, kann als aktiver Landschaftsschutz gesehen werden. Ein Wandel findet immer statt, mit Windenergie jedoch hin zum Positiven.

Mit den richtigen Konzepten sind Windkraft und Tourismus gut miteinander zu vereinbaren. Die von LANA und der Hochschwarzwald Tourismus GmbH befürchtete Konfliktsituation zwischen Windkraft und Tourismus basiert in erster Linie auf Veränderungsängsten. Windräder im Landschaftsbild und Tourismus können sich vertragen und sogar bestärken, wie viele Positivbeispiele zeigen (z.B. Gschwinghof in St. Peter, Gasthaus Holzschlägermatte). Es kommt dabei, wie bei so vielen Themen unserer Zeit und bei der Generationenherausforderung des Klimawandels besonders darauf an, dass miteinander geredet wird statt hinter verschlossenen Türen übereinander.

Wir Grüne wollen für die Region öffentliche Diskussionen und einen Austausch an Argumenten, um die besten Standorte für Windkraft im Schwarzwald zu finden. 

Wir sind wie viele Bewohner*innen des Hochschwarzwalds und regionale Organisationen verärgert über das Handeln der Hochschwarzwald Tourismus GmbH und fordern diese auf zukünftig den Dialog zu suchen statt Fronten weiter aufzubauen. Wir danken den vielen Gruppierungen, die gemeinsam mit uns vor Ort gegen die Veranstaltung demonstriert hatten: Die VITA Bürgerenergie Genossenschaft, das Klimabündnis Hochschwarzwald, Fridays for Future, Extinction Rebellion und weitere Teilnehmer*innen.

Artur Eichin und Nikola Wangler für den Ortsverband Hochschwarzwald
Sabrina Eichin und Gudrun Wöbbeking für den Kreisverband Breisgau-Hochschwarzwald
Hannes Fugmann für den Kreisverband Freiburg

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