Bärbl Mielich fordert: Kein Weiterbetrieb des AKW Fessenheim

Baerbl_kleinAnmerkung: Pressemitteilung von Bärbl Mielich MdL zur Ablehnung der Klage der TRAS – vom 10.03.2011, also noch vor den Ereignissen in Japan.

Enttäuscht über die Ablehnung der Klage des Trinationalen Atomschutzverbandes durch das Verwaltungsgericht in Strassburg zeigt sich die grüne Landtagsabgeordnete Bärbl Mielich. Es sei für sie unverständlich, dass das Gericht den Sicherheitsaspekt nicht höher bewertet habe. „Das Alter und der Zustand des Atomkraftwerks Fessenheim lassen einen Weiterbetrieb nicht verantworten“, erklärt die grüne Landtagsabgeordnete und appelliert an die französischen Behörden, im Interesse der Sicherheit für die Menschen in der Region keine weitere Betriebsgenehmigung für die beiden Atomreaktoren in Fessenheim zu erteilen.

Neben den chemischen Substanzen, für die es offensichtlich keine Genehmigung zur Einleitung gäbe, würden auch große Mengen an radioaktiven Stoffen in den Rhein geleitet und auch an die Luft abgegeben, so die Abgeordnete. Das Umweltministerium Baden-Württemberg habe erst vor wenigen Monaten auf ihre Anfrage hin Grenzwerte für die Abgabe von Radioaktivität über das Abwasser genannt. Diese sollen allein für Tritium bei 75 Billionen Becquerel und für sonstige Radionuklide bei 930 Milliarden Becquerel pro Jahr liegen. Für die Abgabe über die Abluft liege der Grenzwert noch höher, im Bereich von 1,5 Billiarden Becquerel. „Dass die Abgabe von Radioaktivität im Normalbetrieb eines Atomkraftwerks nicht folgenlos ist, zeigt die Kinderkrebsstudie, die sehr deutlich einen Zusammenhang von Krebserkrankungen bei Kindern und der Entfernung des Wohnorts zu einem Atomkraftwerk aufzeigt“, so Bärbl Mielich. Noch gravierender in Bezug auf die Sicherheit des Atomkraftwerks seien aber die vielen Sicherheitsdefizite, wie die nicht ausreichende Erdbebenauslegung, die altersbedingten Materialermüdungen, die auch am Reaktordruckbehälter festgestellt worden seien und Sicherheitsmängel im Notkühlsystem. Ein erst kürzlich festgestellter fehlerhafter Drucksensor im Primärkreislauf von mehreren baugleichen Atomkraftwerken sei bei der 10 Jahresrevision in Fessenheim nicht erkannt worden, beanstandet Bärbl Mielich.

Die abgeschriebenen alten Atomkraftwerke seien die reinsten Gelddruckmaschinen. Dadurch sei die Versuchung groß, die Augen zuzudrücken und nach dem Prinzip Hoffnung zu verfahren. „Die Folgen eines schweren Unfalls wären so katastrophal, dass Profitdenken nicht vor Sicherheit gehen darf“, fordert Bärbl Mielich.

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.